In einem meiner Coachings ging es im Fokus genau um diese Frage. Der Begriff „Macht“ war bei meiner Coachee extrem negativ besetzt.
Eine Haltung, die ihr im täglichen Tun als Führungskraft so manche Schwierigkeit bescherte.
Denn: Führung und Macht gehören zusammen.
Eine Führungskraft hat die Aufgabe, Entscheidungen zu treffen, Gestaltungsspielräume zu schaffen und zu nutzen, Veränderungen herbeizuführen, Ressourcen sicherzustellen, Projekte auf den Weg zu bringen…
💡 Und für all das braucht man Macht.
Warum ist Macht für Viele so negativ besetzt?
Macht geht oft mit Assoziationen von destruktiven, selbstgerechten Manager:innen einher, die ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf moralische oder rechtliche Grenzen, ihre Machtposition ausnutzen und missbrauchen – zum Leid und Nachteil anderer.
Gestärkt wird diese Haltung zum Thema „Macht“ dadurch, dass wohl jeder eine Führungskraft in seinem Umfeld benennen könnte, die genau so agiert (hat)…
Interessant ist aber, dass uns diejenigen Führungskräfte in unserem Umfeld, die ihre Macht positiv nutzen, weniger im Gedächtnis bleiben.
Vielleicht weil uns dann gar nicht auffällt, wie und wo diese Führungskraft ihre Macht nutzt und einsetzt? Weil win-win-Lösungen im Fokus stehen, die sich nicht nach „Machtgehabe“ anfühlen?
Setzt man sich mit den positiven Anteilen des Begriffs „Macht“ auseinander, wird klar:
✅ Macht braucht Zustimmung (anders als Gewalt, die das nicht braucht).
✅ Macht wird verliehen – z.B. an jene, die das Gemeinwohl fördern, oder an jene, die die Interessen der Allgemeinheit über die individuellen stellen.
✅ Macht ist eine gestaltende Kraft, die wir brauchen, wenn wir Veränderungen in einem größeren Kontext erreichen wollen.
✅ Macht ermöglicht es uns, (positiv) Einfluss auf andere zu nehmen.
✅ Macht ermöglicht es uns, Gutes zu tun und zu schaffen.